Außenborder

Bislang funktioniert unser alter 4 PS Yamaha 2 Takt-Außenborder ganz ordentlich. Zwar hat er Probleme mit dem Rückwärtsgang (die Sperre rastet nicht ein), aber wenn man sonst nur den Tümmler kennt, ist das schon ein riesen Fortschritt. Ich würde jedem dringend empfehlen sich einen separaten Tank zuzulegen. Die Plemperei mit den Kanistern macht erstens keinen Spaß und ist zweitens nicht gut für die Umwelt. Bei den separaten Tanks sollten man darauf achten, das die Benzinleitung nicht nur am Motor sondern auch am Tank abgeklemmt werden kann. So kann man den Tank leichter zur Tankstelle schleppen, ohne noch den Schlauch mitzuschlüren. Eine Füllstandsanzeige ist auch ganz hilfreich, aber das ist eigentlich Standard.

Alternativ zum Benziner haben wir uns vor zwei Jahren einen elektrischen Außenborder zugelegt.

 

Außenborder

Ich bin ja lange um den Torqeedo herumgeschlichen, bis ich ihn dann mal live erlebt habe: Er ist stark, er ist elektrisch und er klingt wie eine Mücke im Sturzflug, nur lauter! Und einen lauten Motor habe ich schon. Die Alternative kam dann in Form des Minn Kota Traxxis 55. So richtig stark sind die elektrischen ja alle nicht. Aber der ist wenigstens leise! So sind wir bei Flaute stundenlang über den See geschippert, hatten schön Radio an und noch die Ixylon meiner Anwältin im Schlepptau! Nach mehreren Flaschen Wein waren wir zwar fertig, aber nicht der 110 Ah Gelakku vonne Bundeswehr!

 

Gelakku und Elektrik

Der Gelakku verstaut in einer Backskiste. Bei so viel Power war es mir doch wichtig, für entsprechende Sicherungen zu sorgen. Im Uhrzeigersinn: Der dicke rote Hauptschalter, das Sicherungspaneel für Kajütbeleuchtung, Radio und Pinnenpilot und die fette Sicherung für den elektrischen Außenborder. Die einzelnen Teile sind auf eine durchsichtige Acrylplatte montiert und an der Batterie angeschraubt. Hier im Bild fehlen noch die Bolzen. Und auch die Beschriftung der Sicherungskiste ist natürlich Quatsch.

Und ach ja: Statt teurer Batteriestandsanzeige aus dem Yachtzubehör, reicht ein einfaches digitales Meßgerät aus´m Baumarkt. Im Beipackzettel des Akkus wird beschrieben bei welcher Spannung die Batterie noch welche Kapazität hat. Außerdem belommt man im Baumarkt auch recht preiswert die Sicherungen.

Überhaupt Batterie!

Zuerst sollte man sich im Netz über die Unterschiede zwischen Gel-, AGM- und Autobatterie belesen und wie diese zu laden sind.

Eigentlich wollte ich in der Kajüte rechts und links vom Schwertkasten, an der tiefsten Stelle des Bootes unter den Bodenbrettern, zwei schöne Akkubänke installieren. Hätte ich was zu sagen, dann würde ich auf Kielbooten statt einer Bleibombe Gelakkus in den Kiel tun.

Gel Batterien brauchen aber spezielle Ladegeräte sogenannte Kennlinien-Ladegeräte und die sind teuer. Die ganze Ladeproblematik ist eine Wissenschaft für sich und soll hier nur am Rand behandelt werden. Fakt ist, das die Batterien extrem schwer sind (40kg). Meine 110Ah Gelbatterie hatte seinerzeit 320,-€ gekostet und das war schon ein Sonderangebot! Im Nachhinein würde ich aber doch lieber ein paar Mark mehr ausgeben für optimal verstaute Batteriebänke inklusive Ladetechnik. Notfalls nimmt man eben mehrere Ladegeräte um mehrere Batterien zu laden. Da ist man ladetechnisch auf der sicheren Seite. Auch gasen manche Batterien und somit ist die Kajüte vielleicht doch nicht der richtige Platz für die Batterien.

Auch sollte man sich überlegen, welche Verbraucher man mit der erwählten Batterie betreiben will. Schon beim Betreiben eines Laptops steht man vor dem Problem das es beispielsweise mit 18V betrieben wird, man hat aber nur 12V zur Verfügung! Also muß transformiert werden was unnötig Verluste bringt. Dann vielleicht gleich auf 24 oder 48Volt umsteigen. Bordelektrik ist schon ein spannendes Thema: Photovoltaik, Windgeneratoren oder Hydrogeneratoren machen auf größeren Booten Sinn, da sie mehr Platz haben. Auf dem 15er wird das irgendwann zu eng.

Solange man jedoch auf Binnengewässern unterwegs ist wird sich wohl schon noch irgendwo eine Steckdose finden.