Refit eines 15er Jollenkreuzers

oder: Was man alles falsch machen kann

Es war zu Himmelfahrt 2010: Wir hatten mal frei, wollten segeln und pünktlich stellte sich nasses, kaltes Wetter ein. Wir verkrochen uns so gut es ging in der Kajüte. Nach ein paar Stunden verwandelte sich jedoch auch unsere Kajüte in eine Tropfsteinhöhle. Die Luftfeuchtigkeit kondensierte an der kalten Kajütendecke und es wurde zusätzlich ungemütlich.
Nun gibt es spezielles Material was man an die Decke kleben kann, um das Kondensieren zu vermindern. Wenn man nun schon mal dabei ist die Decke zu bekleben, kann man auch gleich die Fenster ersetzen. Und wenn man die Fenster erneuert, wäre es sinnvoll auch gleich das Deck neu zu streichen. Außerdem gab es seit der letzten Saison vieles zu verbessern. Also warum nicht gleich alles in einem Rutsch erledigen?

 

Dinge die uns außerdem störten waren folgende:
• Das Mastlegen funktionierte nicht richtig: Irgendwas verhakte sich immer und die Mimik die aus Motorradfedern zusammengebastelt war funktioniert nur mäßig
• Im flachen Wasser fräste die Schraube des Außenborders immer ins Ruderblatt. Hier musste Ruder und Außenborder synchronisiert werden
• Das Deck hatte tausend Bohrungen und war dadurch nicht besonders dicht
• Die Wanderplane bzw. Kuchenbude war unbrauchbar
• Die Strippen und Klemmen fürs Schwert waren ungünstig verlegt
• Das Rollreff funktionierte nur mäßig
• Das Steckschott klemmte
• usw.

Es waren also jede Menge Kleinigkeiten, die uns den Spaß verleideten und nur unnötig nervten. Die Dinge haben einfach zu funktionieren.

Entgegen der aller ästhetischen Bedenken habe ich zuerst einmal das Vordach meiner Garage vergrößert. Jetzt war es möglich so halbwegs im trockenen zu arbeiten. Das tat dem Chevy gut und dem Boot ebenso. Mittels Handkurbel und Drahtseil bekamen wir das Boot sehr viel einfacher aus seiner Winterecke.