Den Außenborder mit dem Ruder zu synchronisieren war einer meiner ersten Überlegungen beim Umbau meines Bootes. Da der 15er recht leicht ist, schiebt der Außenborder das Boot immer geradeaus und die Wenderadien vergrößern sich immens. Natürlich kann man mit dem Ruder gegensteuern aber gerade im flachen Wasser gerät das hochgezogene Ruderblatt gern in die Schraube des Außenborders. Auch bei langen Kanalfahrten stört der Ruderdruck. Und ich begann zu experimentieren.
Der dritte Entwurf hat endlich funktioniert! Analog zur Lenkung beim Auto, müssen die Drehpunkte von Ruder und Motor auf einer Höhe sein. Aus Gewichtsgründen ist es einfacher das Ruder weiter nach hinten zu verlegen, statt den Außenborder. Den so gewonnenen Platz kann man als Badeplattform benutzen. Verlängert man die Ruderbacken, so hat man immer ein bißchen Ruder im Wasser um bei Motorfahrt bequem zu steuern.
Unter Segel wird die Verbindung einfach gelöst und das Ruder schwingt frei. Unter Motor hat man fast Null Ruderdruck, was ein entspanntes Fahren ermöglicht. Weder die Synchronisation noch die kleine Badeinsel wollen wir missen.
Nur "schön bauen" muß ich es noch irgendwann.
Die ganze Technik ist auf einer Trägerplatte montiert und diese ist wiederum am Heck angeschraubt. Falls ich es mir noch einmal anders überlege, kann ich die ganze Einheit komplett abhängen und wieder das orginal Ruder fahren.
Die verzinkten viereckigen Ruderhalter sind Zaunpfähle aus´m Baumarkt.
Verbindung von Motor und Ruder per Alu-Stange. Es hat sich herausgestellt, das auch der elektrische Außenborder gern eine Verbindung zum Ruder hätte.
Das grüne Teil war mal ein Stück Rechteckprofil und wurde zum U umgeflext damit die Verbindungsstange frei laufen kann.
Gipfel der Dekadenz: Rudersynchronisation und Autopilot. Fetzt! Fehlt nur noch die Fernbedienung! Wir arbeiten dran! Man sieht hier auch, das die ganze Technik auf der steuerbordseite ist. Der viereckige Holzkasten beherbergte seinerzeit die Gasbuddel für den Kocher. Da wir auf Spiritus umgestellt haben, benutzen wir den Schacht als Mülleimer. Backbord ist nur die Badeinsel und der Zugang soll auch freibleiben. Man stelle sich nur vor, man will nackich baden gehen und bleibt mit seinen edlen Teilen irgendwo hängen...
Unter Motor braucht man kein langes Ruderblatt. Da reichen die verlängerten Ruderbacken. Vorbeifahrende Kapitäne schauen dann schon mal verwundert und geben uns Zeichen das unser Ruder noch oben ist. Wir machen dann eine scharfe Kertwendung und fragen scheinheilig was sie meinten;-))
Und hier das Ganze in Action: