Jedes Eisenschwein fängt irgendwann einmal an zu rosten. Dafür, das die Kiste schon über ein Vierteljahrhunder alt ist, sieht sie jedoch noch ganz gut aus. Was mir jedoch ein gewisses Unbehagen bescherte, war die Tatsache, das es an der Frontscheibe in Höhe des Innespiegels munter durchregnete. Ahnungslos wie ich damals war, versuchte ich mit Aluminium-Klebeband über die Zierleisten der Frontscheibe hinweg, dieselbe dicht zu kriegen. Pünktlich zum November löste sich das Aluband auf und es regnete wieder durch. Anfragen bei Fachwerkstätten brachten die Erkenntnis das ich 300,- € für´s neu einkleben planen muß, wobei jedoch keine Garantie gegeben wurde, daß sie die Scheibe auch heil rauskriegen.
Was solls, dachte ich mir, fetz die verkackten Zierleisten ab und geh der Sache auf den Grund. Hier machte ich auch sogleich den ersten Fehler: Da ich nicht wusste wo genau die Clips sind und wie ich die Leisten behutsam abbekomme, habe ich sie unnötig verbogen. Im zweiten Bild, da wo der Pfeil ist, steckt solch ein Clip. Im Gegensatz zu dem Aluminium-Zierleisten sind diese meist verrostet. Überhaupt gammelt und modert es unter den Zierleisten munter vor sich hin.
Zum Freipulen gibt es auch wieder spezielles Spezialwerkzeug, was man teuer kaufen kann. Ich habe einfach einen alten vermurksten Schraubenzieher so verbogen und angeschliffen, das ich damit prima die alte Fugenmasse raushebeln und -schaben konnte. Die Scheibe komplett auszubauen habe ich mir dann aber trotzdem nicht getraut. Dafür habe ich aber die Löcher gefunden, wo es immer durchregnete. Die habe ich zunächst mit Rostschutzfarbe behandelt. Nun war wieder ein Ausritt zu Mike and Franks nach Tempelhof notwendig, da ich neue Clips brauchte. Die haben auch noch einmal Rostschutzfarbe bekommen und nach dem Abtrocknen habe ich anschließend mit Spezialsilikon die Scheibe neu verfugt.
Hier habe ich dann mal wieder zuviel des Guten getan, denn die Clips ließen sich nicht mehr bewegen als ich die Zierleisten wieder anfummelt wollte. Dafür ist die Hütte jetzt wasserdicht, auch wenn die Leisten nicht mehr so elegant anliegen wir vorher.
Mit viel Geduld vorsichtig schaben...
Das sind die ominösen Clips.
Da ist schon einiges an Rost und Moder...
Irgendwann lies sich die Heckscheibe nicht mehr bewegen. Der Heckscheibenmotor war durchgeschmort. Er mußte sterben, weil niemand die Laufschienen der Heckscheibe gefettet hat. Im Video sieht man diese Schienen.
Der Heckscheibenmotor wird durch eine Feder unterstützt, das heist, er muß nicht die ganze Scheibe allein hochkurbeln. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen auch noch mit der Hand die Scheibe hochzuziehen um den Motor zu entlasten. Da ich hinten noch einen separaten Heckscheibenschalter habe geht das relativ problemlos.
Wer sich einen alten Kombi zulegt sollte also mal einen Blick ins Innere der Heckklappe werfen. Da sammelt sich jede Menge Rost an.
Hier wird der Heckscheibenmotor angeschraubt.
Zerlegter Motor mit Getriebe.
Alles verschmort.
Kollektor mit Schneckengetriebe.
Dieses Gestänge sollte leichtgängig sein.
Das hier auch.