Als wir das Boot kauften, war die Plicht so ziemlich hinüber. Der Lack blätterte, es gab schwarze Stellen und teilweise war das Holz schon recht weich. Das Ganze ist aber immer ein Kompromiss. Das bißchen alten Lack kann man abschleifen. Und die weichen Stellen mit Harz ausgießen. Ein Bootsbauer würde das vielleicht anders sehen und anders machen. Aber den wollte ich mir nicht leisten. Dann hätte ich ja gleich ein neues Boot kaufen können…
Kurz und grün, mit der Heißluftpistole und ´m Spachtel habe ich nach alter Väter Sitte den alten Lack grob entfernt. Anschließend habe ich haste was kannste mit meinem Exenterschleifer so lange gewütet bis ich auf sauberem Holz war. Ich kann sagen, daß dies dann schon mal 2mm waren, um die meine Plicht jetzt schlanker ist.
Das Schleifen dauert ewig. Ich habe viel mit der Maschine gemacht. Das ist nicht immer notwendig. Wenn man etwas hochwertigeres Schleifpapier benutzt, kommt man auch per Hand gut voran. Das billige Zeug zerkrümelt aber das etwas hochwertigere schleift wie der Teufel.
Wir hatten Anfang der 90er meinen Holzpiraten überholt. Das gleiche Spiel: Abschleifen und neu lackieren. Damals beutzten wir den Klarlack von Histor. Es war ein klassischer Einkomponenten-Lack und er machte seine Sache gut. Zweimal verdünnt vorstreichen und dann drei Lackschichten und denn is jut. Dazwischen immerwieder leicht anschleifen.
Genauso habe ich es wieder gemacht. Das ergebnis war okay, wenn es auch nicht ein neues Schiff geworden ist, so ist es zumindest wieder sauber und ordentlich.
Hier nun ein paar Bilder:
Raus aus´m Winterstand. Die Unterkonstruktion sieht abenteuerlich aus hat aber gehalten.
Ein trockenes und helles Plätzchen zum arbeiten.
Der Lack ist ab. Jetzt wird geschliffen!
Hier habe ich neue Leisten eingeklebt. Obwohl ich nur (wasserdichten) Holzleim aus´m Baumarkt verwendet habe, hält das trotzdem.
Hier die Trittfläche am Heck.
Nicht wirklich professionell aber dafür billiger.
Hier habe ich die Winschenblöcken noch sauber abgerubbelt und lackiert. Im folgenden Sommer flog die oberste Holzschicht weg
und jetzt ist alles komplett neu.
Der vordere Teil des Bootes stand im Freien und so floß das Regenwasser von vorn nach hinten und tropfte ins Innere.
Um dies zu vermeiden mußte eine Plane her.
Lackierung der Kleinteile. Backskistendeckel und Steckschott.
Fast fertig.
Plicht 2011: Das Steckschott ist weg. Die Alternative besteht aus 8mm Acrylglas.
Plicht 2011: Ein neuer Reitbalken wurde notwendig, da ich meine Mastlegevorrichtung optimiert habe.
Fertig. Alles klar zum auslaufen.
Unsere erste Saison konnte beginnen. Im Laufe des Sommers 2010 kamen uns noch viele Ideen, was wir noch verbessern könnten.
Auch würde ich heute anderen Lack benutzen. um konkret zu sein würde ich von Anfang an Lack auf 2 Komponenten Basis verwenden. Ich hatte damals aber noch nicht so viel Erfahrung und der Lack von Histor sieht auch immer noch gut aus. Aber schaut mal unter Deck erneuern.